2008: Years of Love & Revolution

Musical-Show mit Highlights aus 20 Jahren

Eine Reise durch die Vergangenheit präsentiert die HeLa- Musical-Company. In dem neuen Stück sind Ausschnitte aus den Erfolgsproduktionen der vergangenen 20 Jahre vereint. Nach der Premiere folgen noch vier weitere Aufführungen.

(Landeszeitung, Montag, 26.5.2008, REINHARD FRANK) Seit 20 Jahren führt die Hela-Musical-Company mit Band, Orchester, Schulchor, TanzArt, Schauspiel-AG und dem Unterstufenchor des Helene-Lange-Gymnasiums Musicals auf. Jesus Christ Superstar, Exodus, West Side Story, Linie 1, Che oder Love is all you need auf. Jedes Mal waren die Produktionen ein großer Erfolg.

Unter dem Titel „20 Years of I,ove and Revolution” haben Andreas Jung, Hella Mahrt und Michael Osbahr aus allen Programmen die eindrucksvollsten Teile zu einem neuen Stück kombiniert. Intelligente Übergänge spannten einen großen Bogen von „Jesus” zu den Beatles unter der großen Überschrift: „Love is all you need”. Überraschend, bezaubernd und berührend stellten die Schüler typische Erinnerungsteile aus den vorherigen Produktionen vor. Dabei fehlten weder derbe Sprüche aus der Berliner U-Bahn-Linie 1, noch die Liebesgesänge aus Che, der West Side Story und bekannte Beatles-Mitsing-Titel.

Die Liebe der Macher zum Publikum zeigte sich auch bei der Auswahl der Musik: Sie begann schon mit einer bekannten Beatles-Nummer aus Sgt. Pepper mit großem, fast unsichtbarem Chor hinter einer Gaze-Wand. Davor war viel freier Platz für ein universelles Bühnenbild, das sparsam, aber immer passende Akzente zu den Werken setzte. Durch aufwändige Tontechnik verschmolzen Solisten-, Chor- und Band-/Orchesterklang zu einem klaren Klangbild. Nur bei einigen aufgeregten Schauspiel-Einlagen wurde etwas zu schnell und nicht zum Publikum hin gewandt gesprochen. Das erschwerte das Verstehen.

Ansonsten: Die Hela-Musical-Company bot in drei Stunden eine kurzweilige Zeitreise durch die jüngste Pop-, Politik- und Kulturgeschichte. Hier wurden Menschen gezeigt, wie sie sind – und nicht sein sollten; gab es Vorstellungen von einem friedlichen Leben miteinander in der Zukunft.

Mit vielen Solo- Highlights und konzentrierter Zuverlässigkeit des Teams wurde der gesamte Festsaal der Freien Waldorfschule mit in das Geschehen einbezogen: Ein Kerzenchor zog singend durch alle Gänge, der Saal wurde zum Berliner U-Bahnhof durch zwei Videoprojektionen auf die Seitenwände; die Bühne war der Bahnsteig. Nebelmaschine, Blitze, durchdringende tiefe Töne aus dem Synthesizer verstärkten die unheimliche Stimmung im ersten Teil.

Für Fröhlichkeit und Abwechslung sorgten gekonnte Choreografien und Tanzeinlagen bis hin zum perfekten Rock’n’ Roll und der Unterstufenchor, dessen Mitglieder mit einzelnen Buchstaben behängt auf lustige Weise, auch zum Mitmachen und -raten, die nötigen Umbau- und Umzugspausen der Darsteller verkürzten.

Mit drehender Disco- Spielkugel wurde zum Schluss der gesamte Saal zum außerirdischen Sternenzelt, in dem „Lucy” (in the sky with diamonds) ihre Botschaft von Liebe und Frieden auf die Erde überbrachte. Reichlich Beifall, Dankeschön und Blumen schlossen den schnell vergangenen Abend mit „America” aus Leonard Bernsteins West Side Story ab.