Jana Sönnichsen, 10d

blankLangsam fuhr der Reisebus in einen schmalen Zug hinein, helles Licht schien von oben und von den Seiten. Nach einiger Zeit konnte man an den winzigen Fenstern erkennen, dass der Zug losgefahren war, und kurz darauf konnte man den Druck auf den Ohren spüren, als wir durch den Tunnel fuhren. Nur ungefähr eine halbe Stunde später waren wir da, auf der anderen Seite der Nordsee, in England.

Losgefahren waren wir schon am vorherigen Abend, am 25. Februar 2023, aber den Tunnel erreichten wir erst am Morgen des 26. Februar, und bis wir die Schule unserer Austauschpartnerinnen und Austauschpartner in Framlingham erreichten, sollten noch einige Stunden vergehen. Dort angekommen, mussten wir in einer Halle („assembly hall“), ähnlich wie unsere Aula, bis zum Schulschluss warten, doch dann folgte das große Wiedersehen. blankDie meisten von uns hatten ihre Partnerinnen und Partner schon im September in Deutschland begrüßen dürfen und freuten sich, sie endlich wiederzusehen. So verbrachten wir den ersten Abend in unseren Gastfamilien, bevor unsere Partnerinnen und Partner am nächsten Morgen in die Schule gingen und wir zum Framlingham Castle spazierten und im Anschluss nach Southwold, einem Seebad, an die Nordsee fuhren. Dort konnten wir den Pier entlanglaufen, den Blick auf das Meer genießen und die vielen bunten Häuschen am Strand bewundern.

Am nächsten Tag holte uns der Bus wieder an der Schule ab und fuhr uns nach Cambridge, die bekannte Universitätsstadt mit vielen schönen gotischen Gebäuden, die fast aussahen wie Kirchen, und einem Marktplatz, auf dem man Essen und Souvenirs kaufen konnte. Frau Zahrnt gab uns eine kleine private Führung und zeigte uns den Baum vor dem Trinity College, an dem Isaac Newton die Gravitation entdeckt haben soll.

blankAm Donnerstag machten wir uns trotz Regenwetter auf den Weg in den Zoo in Colchester. Dort konnten wir über 150 verschiedene Tiere bestaunen, von roten Pandabären über Tiger bis hin zu Giraffen und Elefanten. Auch einige Insekten konnte wir anschauen oder uns sogar auf die Hand setzen lassen. Zu bestimmten Zeiten konnte man zusehen, wie die Tiere gefüttert werden, und lernte dabei von Pflegerinnen und Pflegern mehr über die einzelnen Tierarten, ihre Lebensräume und ihre Essgewohnheiten.

Am Freitag stand unser letzter gemeinsamer Ausflug an. Dafür verließen wir die Grafschaft Suffolk, in der Framlingham liegt, und fuhren nach Norwich, die Hauptstadt von Norfolk. blankDort besichtigten wir die große Kathedrale mit den wunderschön bemalten Fenstern, die schon Drehort für einige Szenen in den Harry-Potter-Filmen war. An den Orten in der Kathedrale, an denen es warm war, lief manchmal eine Katze herum, die zwar nicht dort wohnte, aber viel Zeit verbrachte. Die Freizeit danach, die wir uns in einem Quiz erspielen konnten, verbrachten wir wie immer in kleinen Gruppen. Trotz des Regens konnte man über den überdachten Markt oder durch die Innenstadt spazieren und noch ein paar Mitbringsel besorgen.

Am Wochenende zeigten uns unsere Gastfamilien noch weitere schöne Orte in der Umgebung. Einige fuhren mit dem Zug nach London und besuchten die Tower Bridge oder Big Ben und andere verbrachten einen Tag in Aldeburgh am Strand, bevor wir am Montagmorgen mit gepackten Koffern wieder vor der Thomas-Mills-High School standen.

Doch noch sollten wir nicht losfahren, denn zuerst nahmen wir einen Tag am Unterricht in einer englischen Schule teil. Im Deutschunterricht hatte meine Austauschpartnerin Vertretung, deswegen gab es Übersetzungsaufgaben im Workbook. Im Sportunterricht konnte man sich aussuchen, ob man Fußball, Fitness, Federball oder Basketball machen wollte. Wir entschieden uns für Federball und probierten unter der Aufsicht von einigen Lehrkräften verschiedene Spielformen selbst aus. Dabei konnten wir auch Schülerinnen und Schüler kennenlernen, die nicht am Austausch teilnahmen. In der einstündigen Lunchtime konnten wir in der Kantine Mittag essen oder uns in der Sporthalle oder in einem der Musikräume die Zeit vertreiben. Dann mussten wir in den nächsten Raum, denn, anders als bei uns, haben in England Lehrkräfte ihre Fachräume, in die die Schülerinnen und Schüler kommen müssen. In der letzten Doppelstunde lernten wir im Geographieunterricht etwas über die Polarregionen der Erde. Als es klingelte, gingen wir alle zurück in den Raum, in dem wir unsere Koffer gelagert hatten.

Einige Partnerinnen und Partner verabschiedeten sich schon, weil sie zum Bus mussten. Dann konnten wir uns in den Sportumkleiden für die Rückreise umziehen, bevor wir in unseren Reisebus stiegen und uns tatsächlich auf den Rückweg machten. Wer Glück hatte, schlief nachts ein paar Stunden, die anderen nutzten den restlichen Dienstag zum Ausruhen, bevor wir Mittwoch wieder in die Schule gingen, um unseren Freundinnen und Freunden von dieser tollen Woche zu berichten.