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Die Helagram-Redaktion hat sich im ersten Halbjahr des Schuljahres mit der Geschichte unserer Schule und ihrer Namensgeberin ausführlich auseinandergesetzt. Neben einer Umfrage und der Internetrecherche zu Helene Lange unternahm Herr Ketelhut mit einigen Schülerinnen und Schülern der Redaktion eine Zeitreise durch das Gebäude, die bis in die alten Lehrerwohnungen führte. Wir freuen uns, euch unsere Erkenntnisse endlich präsentieren zu können.

In den Wochen vor Weihnachten ist das Helagram-Team durch die Schule gegangen, um herauszufinden, was Schülerschaft und Lehrkräfte eigentlich über unsere Schule und ihre Namensgeberin Helene Lange wissen. Wir waren überrascht, wie gut sich alle auskennen. Die Lösungen findet ihr unten in unserer INFO-Box zu Helene Lange und den Artikeln zur Geschichte unserer Schule.

Hannes, 5c

UMFRAGEERGEBNISSE:

INFOBOX: Wer war eigentlich Helene Lange?

Die Namensgeberin unserer Schule Helene Lange wird am 9. April 1848 in Oldenburg als Tochter von Carl Theodor und Johanna Lange geboren. Bereits mit sieben Jahren ist sie Halbwaise, da ihre Mutter stirbt. Als sie 18 Jahre alt ist, verstirbt auch ihr Vater. Eigentlich möchte sie Lehrerin werden, doch dieses darf sie zunächst nicht. Sie arbeitet im Elsass als Au-pair in einem Internat und in Osnabrück als private Erzieherin. Die ganze Zeit über studiert sie alleine ohne Unterricht die Fächer Philosophie, Literatur- und Religionsgeschichte, Geschichtswissenschaft und alte Sprachen und legt schließlich 1872 ihr Lehrerinnenexamen in Berlin ab. Ihr ganzes Leben lang setzt sich Helene Lange für die Geleichberechtigung von Mädchen und Frauen ein. Unter anderem gründet sie ein Lehrerinnenseminar, fordert bessere Lehrerinnenausbildungen sowie das Unterrichten von Mädchen durch Lehrerinnen und nicht durch Männer, gründet die wichtigste Zeitschrift der Frauenbewegung „Die Frau“ und hilft durch Beratung bei der Mädchenschulreform. Schließlich wird sie in die Hamburger Bürgerschaft gewählt und erhält die Ehrendoktorwürde der Universität Tübingen. Ihr ganzes Leben bis zu ihrem Tod am 13. Mai 1930 verbringt sie mit ihrer Lebenspartnerin Gertrud Bäumer.

Quelle: dhm.de/lemo/biografie/helene-lange

ZEITREISE: Zeichnen, Turnen und Handarbeit

Das 1889 gegründete Helene-Lange-Gymnasium war eine Schule für Mädchen, wobei es damals noch nicht Gymnasium hieß. Es hieß Lyceum. Noch dazu war in unserem Schulgebäude 1889 gar nicht diese Mädchenschule. In dem Gebäude wurden zu diesem Zeitpunkt Lehrer ausgebildet. Währenddessen lernten die Mädchen in einem Haus in der Straße, wo heute das Kino-Center ist.

Die Mädchenschule zog erst 1926 in das heutige Gebäude. Übrigens – damals gab es 144 Schülerinnen, Direktor Hoeppe und neun Lehrerinnen. 1960 wurde die Schule mit acht neuen Klassenräumen und einem Musikraum erweitert. 1964 wurde die Schule Helene-Lange-Gymnasium genannt. 1973 gab es die erste Klasse mit Jungen und Mädchen. Warum? Na, weil es günstiger war, Mädchen und Jungen zusammen zu unterrichten.

Marian, 5b

Unsere Schule wurde 1889 gegründet. 2014 wurde die Schule also 125 Jahre alt und hatte Jubiläum. Als erstes war aber an der Stelle, an der heute das Gebäude steht, ein Festungswall. Dann war in dem dort erbauten Altbau eine Lehrerausbildungsschule. In dem Altbau lagen auch die Lehrerwohnungen. Es gab damals keine Badezimmer in diesen. Dort war nur ein Plumpsklo und die Lehrerinnen mussten sich mit dem Waschlappen waschen.

1926 zog das Rendsburger Lyceum (Gymnasium für Mädchen) in den Altbau ein. Dort gab es auch einen Raum, wo Mädchen schlafen konnten. Für das Besuchen der Schule musste man damals Schulgeld bezahlen. Der erste Direktor hieß Direktor Dr. Hermann Hoeppe. Früher gab es auf der Schule nur ganze 144 Schülerinnen. Heute gibt es über 1000 Schülerinnen und Schüler. In eine Klasse gingen früher ca. 20 Kinder und es gab keine Parallelklassen. Das Gymnasium war früher außerdem eine reine Mädchenschule. Daher war Handarbeit früher noch ein Unterrichtsfach, das wir heute jedoch nicht mehr haben. Erst 1973 wurde die erste Klasse mit Jungen und Mädchen gegründet.

1960 wurde der Anbau angebaut. Die Schule wurde erweitert, weil zu viele Schüler kamen. Weil die Herderschule eine Jungenschule und die Hela eine Mädchenschule war, wurden sie nicht zusammengelegt. Erst vor zehn Jahren wurde die Helateria eingerichtet.

Unsere Schule heißt Helene-Lange-Gymnasium, weil Helene Lange sich für Frauenrechte eingesetzt hat. Es gibt mehrere Schulen mit dem Namen Helene-Lange, z.B. auch in Hamburg.

Herr Nordmann und Frau von Karger sind übrigens die Lehrkräfte, die heute am längsten an der Hela arbeiten.

Josie, Magdalena und Paulina, 5c

Rendsburg 2014: Großes Fest für das Helene-Lange-Gymnasium Rendsburg, es wird 125 Jahre alt. Das örtliche Stadtmuseum hat zu dem Anlass eine extra Ausstellung nur über diese Schule gestaltet.

Als die Schule 1889 (also vor 133 Jahren) gegründet wurde, hieß sie allerdings noch nicht Helene-Lange-Gymnasium und wurde noch nicht von Schülerinnen und Schülern besucht, sondern war eine Ausbildungsstätte für Lehrer. Das Gebäude rund um die Aula, der Sextanerflur, die Kunst- und Computerräume und der Verwaltungstrakt wurden 1906 erbaut. Ab diesem Zeitpunkt wohnten die Lehrer zwei Stockwerke über dem heutigen Sekretariat. Diese Zimmer existieren noch heute – mit alter Küche und Toiletten. Sie sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und nur der Hausmeister hat einen Schlüssel für die schwere Metalleingangstür.

Ab 1919 gab es eine verbindliche Schulpflicht in Deutschland, es war aber üblich, dass die Mädchen bereits ab der sechsten Klasse von der Schule abgehen mussten, um beispielsweise im Haushalt zu helfen. Einen Gegensatz dazu bildete das Internat und Lyceum (= veralteter Begriff für ein Gymnasium für Mädchen) in Rendsburg in der Straße des heutigen Kino-Centers. Hier konnten Mädchen – auch von weiter weg – noch länger Bildung genießen und einen Schulabschluss machen.

1926 zogen die Schülerinnen des Lyceums Rendsburg in den Bau des heutigen Helene-Lange-Gymnasiums. Der erste Direktor, Dr. Hermann Hoeppe, beherbergte in seiner Schule 144 Schülerinnen, die von neun Lehrerinnen unterrichtet wurden. Anders als heute gab es nur eine Klasse mit etwa 20 Schülerinnen pro Jahrgang. Die Schülerinnen hatten ähnliche Fächer wie heute, nur wurden sie anders genannt: Kunst hieß beispielsweise Zeichnen, Musik nannte man Gesang und unter Turnen verstehen wir heute Sport. Dann gab es bei den Mädchen noch Handarbeit als Unterrichtsfach, was viele von uns heute wahrscheinlich nur noch als eine AG oder aus der OGTS kennen.

Seit 1960 ist auch der Neubau, den wir heute kennen, da. Mit ihm kamen acht neue Klassenräume und ein Musikraum dazu. Da sich die Lehrerin und Politikerin Helene Lange (geboren 1848) sehr für Frauenrechte und auch für Bildungsrechte vor allem von Mädchen eingesetzt hat, wurde das Rendsburger Lyceum für Mädchen in das Helene-Lange-Gymnasium Rendsburg umbenannt.

1973 wurde hier die erste Klasse mit Mädchen und Jungen unterrichtet. Ab nun war die Schule auch kein Internat mehr, in dem die Schüler wohnten. Mit unseren heute mehr als 1000 Schülerinnen und Schülern sind wir aber nicht die einzige Schule, die nach Helene Lange benannt wurde. Noch elf weitere Schulen, unter anderem in Hamburg und Frankfurt, tragen ihren Namen in Würde.

Übrigens: Wer mal Herrn Nordmann oder Frau von Karger im Unterricht hatte, hatte die große Ehre eine der Lehrkräfte zu haben, die am längsten an unserer Schule arbeitet. Beide sind seit über 30 Jahren hier!

Liza I., Q2b