BNE – Bildung für nachhaltige Entwicklung

Und wir machen mit! Auch an der HeLa beschäftigen wir uns mit dem Thema Nachhaltigkeit und versuchen, unseren Beitrag zu leisten und uns aktiv zu engagieren. Jeder von uns ist gefragt! Auch in diesem Jahr stoßen Eltern, Schüler*innen und Lehrer*innen dazu Projekte an. Ein Beispiel ist der Wasserspender. Sobald er aufgestellt ist, können wir auf im Laden gekaufte Getränkeflaschen aus Plastik verzichten.
Leider verzögerte die Ausbreitung des Corona-Virus dieses und andere Vorhaben oder sorgte dafür, dass unsere Aktivitäten noch nicht bekannt wurden wie z.B. der BNE-Tag an der Kieler Uni im Februar.
Am 28. Februar 2020 fand der Nachhaltigkeitskongress für Schüler/innen und Lehrkräfte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel statt. Auch eine Schuldelegation der Hela, bestehend aus sieben Schüler/innen und zwei Lehrkräften machte sich auf den Weg nach Kiel, um an der Veranstaltung mit vielen unterschiedlichen Workshops teilzunehmen.
Im Max Planck Hörsaal versammelten sich ab 9 Uhr über 500 Delegierte aus Schulen in Schleswig-Holstein und wurden von Frau Prof. Dr. Parchmann (Vizepräsidentin der Uni), dem Minister Jan Phillipp Albrecht und der Ministerin Frau Prien in ihren Eröffnungsreden begrüßt.
Professor Dr. Mojib Latif, der seit über drei Jahrzehnten den Klimawandel erforscht und zu den bekanntesten Wissenschaftlern in Deutschland gehört, berichtete in seinem einstündigen Vortrag anhand von Grafiken und Animationen über die wissenschaftlichen Fakten des Klimawandels.
Seit mindestens 800 000 Jahren war der Kohlendioxid-Wert noch nie so hoch wie heute. Das Jahr 2019 brachte mit einer Temperatur von 42,6 Grad Celsius in Deutschland einen neuen Hitzerekord. Die Nordhalbkugel ist besonders von der Erwärmung betroffen. Die Prognose ist, dass in 40-50 Jahren die Arktis im Sommer eisfrei sein wird. Durch die globale Erwärmung dehnen sich auch die Meere aus, wodurch die Meeresspiegel weiter ansteigen. Um diese Auswirkungen zu mindern, ist die Begrenzung des Temperaturanstiegs um 2 Grad Celsius, wie auf der Pariser Klimakonferenz 2015 beschlossen, ein entscheidendes Ziel.
Der Vortrag von Prof. Dr. Latif, der mit sehr großem Applaus bedacht wurde, macht uns wieder einmal bewusst, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht zu leugnen sind. Die konkrete Umsetzung von Maßnahmen ist das eigentliche Problem.
In den über 30 verschiedenen Workshops konnten die Teilnehmer des Kongresses anschließend an Lösungsmöglichkeiten arbeiten und der Frage nachgehen, welche Projekte und Aktionen wir an unseren Schulen umsetzen können.
Es folgen einige Berichte zu den Workshops, an der die Schuldelegation der HeLa teilgenommen hat.
Teilnehmer der Schuldelegation waren:
Marcel Beitz, Lorenz Poerschke, Jette Maier, Finja Klingbeil, Jarne Köpping, Smilla Hoenninger, Ronja Kirsch, Angela Gabriel und Julia Schulz.

Workshop: Rosenanbau in Kenia (Leitung: Anton Mikoleit)
Durch die Globalisierung werden Schnittblumen immer häufiger aus dem globalen Süden importiert, aus Kenia kommen besonders viele Rosen. Im Rahmen eines Live-Chats mit einem Fachmann in Nairobi (Kenia) stellten die Schüler/innen verschiedene Fragen zum Thema Nachhaltigkeit und diskutierten über die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen. Wir erfuhren, dass der streng regulierte Rosenanbau in Kenia, von dem über eine halbe Million Menschen abhängig sind, ein wichtiger Wirtschaftszweig für Kenia ist. Das warme Klima und die Höhenlage sind ideale Anbaubedingungen für die Rosen.
Besonders erstaunt waren wir über die Lieferketten, denn die Stecklinge werden in Europa gezüchtet und dann zur Aufzucht nach Kenia geflogen, um dann wieder als Schnittblumen wieder zurück nach Europa zu fliegen. Fairtrade-Rosen machen bisher nur einen kleinen Teil der Produktion aus. Trotz der weiten Transportwege wurden die Auswirkungen des Rosenanbau zusammenfassend von den Teilnehmern als eher positiv gewertet.
Workshop: Herausforderungen der Verkehrswende (Leitung: Hanno Michel)
„Die Mobilität muss nachhaltig sein, und die Zukunft fängt heute an.“ Unter diesem Motto diskutierten die 15 Teilnehmer dieses Workshops die Frage, wie wir die Mobilität unserer Gesellschaft sichern können und gleichzeitig die Umwelt nicht belasten. In Gruppen wurden zunächst anhand von verschiedenen Materialien die Herausforderungen der Mobilitätswende erarbeitet. Wir stellten anhand der vorgelegten Umfragen fest, dass Bequemlichkeit, Gewohnheit und Desinteresse vieler Menschen die häufigsten Gründe für einen nur zögerlichen Umstieg vom Auto hin zu umweltfreundlichen Transportmöglichkeiten sind.
Am Ende wurde eine Ideeneinsammlung für Umweltprojekte zusammengestellt. Hier eine Auswahl von Vorschlägen, die bereits an einigen Schulen umgesetzt wurden: Bäume pflanzen, Spendenlauf, Stadtradeln, Solaranlagen auf dem Schuldach, Flugverbot für Klassenfahrten, energetische Sanierung des Schulgebäudes, Fahrgemeinschaften bilden mithilfe einer App.
Workshop: Ökolabel, nachhaltige Lebensstile, ökologischer Fußabdruck?
(Leitung: Tobias Schnell)

Im Workshop 20 bei Tobias Schnell, ging es um Ökolabel, nachhaltige Lebensstile und um im weitesten Sinn auch um den ökologischen Fußabdruck.
Zuerst haben wir über die SDG (Sustainable Development Goal) der UN geredet. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen (UN), welche weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen. Dabei haben wir auch gelernt, warum sowohl ein nachhaltiger Konsum als auch eine nachhaltige Produktion wichtig für die Menschheit und den Planeten sind. Wir wissen es doch alle: bisherige Produktionsarten wirken sich negativ auf die Umwelt aus und zerstört häufig genug Lebensräume.

Daraufhin sind uns zwei fiktive Personen, Sonja und Luca, knapp vorgestellt worden.
In Gruppen tauschten wir uns dann über unsere weitergehenden Vorstellungen über die Lebensweise beider Personen aus. Die eine Person haben wir eher als Öko gesehen und die andere als sog. LOHAS (Lifestyles of Health and Sustainability) eingestuft.
In diesem Zusammenhang lernten wir die unterschiedlichen Sinus-Milieus (auch Kartoffelstudie genannt) in Deutschland kennen. Diese Studie spiegelt den aktuellen Status Quo der Gesellschaft wider und bezieht sich z.B. auf „Einkommen und Werte“ und „Nachhaltiges Handeln ist überall!“.
Ein weiteres Thema waren die Label auf den Produkten. Tobias Schnell stellte uns die drei verschiedenen Kategorien dieser Label vor und gab Hinweise auf deren Vertrauens-würdigkeit. Es gibt sog. Eigenlabel, die oft mehr versprechen als sie halten; sog. Drittparteien-label, die relativ zuverlässig, aber kostenpflichtig für den Benutzer sind. Staatliche Label sind bis jetzt die zuverlässigsten, da sie gesetzliche Standards und eine vollständige Überwachung der Produktionskette einfordern.
Herr Schnell gab den Tipp, sich genauer mit den Labeln auseinanderzusetzen, da viele eben nur unser Gewissen beruhigen, aber keinen echten Mehrwert bringen.

Workshop: Nachhaltige Ernährung (Leitung: Landwege e.V., Ringstedtenhof Lübeck)
Unser zweiter Workshop wurde von Birgit Braun und Ulrike Holic-Görg geleitet.
Er behandelte das Thema nachhaltige Ernährung und die Verschwendung von Lebensmitteln. Die beiden Frauen kommen von der „Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.v.“ und sind somit bestens informiert. Sie konnten alle unsere Fragen gut beantworten.
Zuerst haben wir Begriffe aufgeschrieben, die uns unter dem Stichwort „Nachhaltig in Bezug zu Essen“ in den Sinn kamen und sollten diese dann vorstellen. Die Begriffe wurden gesammelt und nach Kategorien sortiert. Später haben wir zusammen darüber diskutiert. Die Leiterinnen des Workshops haben anschließend Verpackungen von Milchprodukten verteilt und wir sollten schauen, ob wir erkennen konnten, woher diese kamen. Dabei haben wir gemerkt, dass wir eigentlich genau das nicht wirklich wissen.
Die Workshopleiterinnen erklärten dann, dass auf jedem Milchprodukt ein Oval zu finden sei, auf dem man das Land und Bundesland, aus dem das Produkt kommt, ablesen könne.
Schließlich haben wir über nachhaltige und regionale Alternativen geredet und sind zu Ergebnissen gekommen, der Gebrauch von Glasflaschen und sowie der Einkauf beim Bauern von nebenan sind ein wichtiger Schlüssel für einen nachhaltigen Konsum.
Zum Schluss haben Birgit und Ulrike uns die sog. Planetary Health Diet vorgestellt. Bei dieser geht es darum sich so zu ernähren, dass jeder Mensch auf der Erde versorgt wird und unser Planet zugleich geschützt wird. Wer es genauer wissen möchte, folgt bitte dem Link: www.bzfe.de/inhalt/planetary-health-diet

Workshop: Water for future – Konsumentscheidungen im Licht des Klimawandels
betrachten

In diesem Workshop haben setzten sich die Teilnehmer mit dem Thema „virtuelles Wasser“ auseinander. Die erste Aufgabe bestand darin zu überlegen, wofür wir Wasser nutzen. Duschen oder Wasser trinken sind dabei Beispiel für einen realen Wasserverbrauch, aber jeder einzelne verbraucht darüber hinaus auch virtuelles Wasser, wenn wir z.B. Produkte kaufen. Virtuelles Wasser ist Wasser, das bei der Produktion von Waren benötigt wird. Eine große Menge entfällt dabei auf landwirtschaftliche Produkte. Diese werden auch in Regionen angebaut, die auf das Geld ihrer Produkte angewiesen sind und in denen aber auch gleichzeitig schon ein Wassermangel herrscht. Auf diese Weise laufen diese Länder Gefahr, ihre Wasserressourcen vollkommen zu erschöpfen.
In der zweiten Arbeitsphase sollten wir eine Ausstellung planen, die in unserer Schule stattfinden kann. In dieser Ausstellung sollen Schüler*innen erfahren, wie viel Wasser jeder einzelne unbewusst über sein tägliches Maß hinaus verbraucht. Dabei lag unser Schwerpunkt besonders auf den Fragen, was wir konkret vermitteln wollen und wie. Besondres gut fand ich es, dass Lehrer*innen und Schüler*innen im Rahmen dieses Workshops auf Augenhöhe miteinander arbeiteten und es machte keinen Unterschied, welche Klassenstufe man besuchte oder welches Vorwissen man bereits mitbrachte.
Workshop: Gärtnerische Workshops am Schulen – Lernen durch Engagement
Gärtnern in Schulen ist ein gutes Beispiel für eine andere, aber ebenfalls sehr wichtige Form des Lernens. Aber sie bedarf auch viel Engagement, damit es erfolgreich umgesetzt und praktiziert werden kann. Im Workshop wurde deutlich, mit welchen Problemen sich Schulen konfrontiert sehen, wenn sie einen Schulgarten etablieren möchten. Das Ziel des Workshops war es, Lösungen dafür auszuloten. In Kleingruppen bearbeiteten wir an insgesamt vier Gruppentischen vier unterschiedliche Fragen wie z.B. „Woher bekomme ich Unterstützung für mein Projekt?“ oder „Wie sorge ich dafür, dass das Interesse auch langfristig bestehen bleibt?“ Hier sind viele gute Ideen ausgetauscht worden. Ein Mitarbeiter des studentischen Vereins Wurzelbildung e.V. berichtete von deren Unterstützungsangeboten im schulischen Bereich. Diese Organisation hilft Schulen, Gärten anzulegen und hat sich speziell auf Hochbeete konzentriert.