Liska, Arved, Tobi, Lennard, 7b
Am 21.10.2019 klangen sonderbare Geräusche durch das Gebäude der HeLa. Neben vielen Instrumenten wurden auch Klangschalen, Schlüssel und andere Kleinigkeiten vorbereitet, um gegen Mittag 200 Schülerinnen und Schüler der Schule sowie einigen externen Gästen ein ungewöhnliches Erlebnis zu bereiten. Das „LandesJugendEnsemble für Neue Musik“ unter der Leitung von Bernhard Wulff war zu Gast, um mit der 7b „Neue Musik“ zu spielen.
Was ist Neue Musik?
Liska, 7b:
„Doch, was ist Neue Musik überhaupt? Diese Frage hab ich mir gestellt, als ich den Begriff zum ersten Mal gehört habe. Ich dachte, wir würden jetzt Charts hören, aber nach dem ersten Stück war ich überrascht und verwirrt. Wir musizierten mit Bechern, Tischen und der Tafel. Nach ein paar Stunden kann ich sagen: Das besondere am neuer Musik ist, dass jeder sie anders empfindet. Ob gut oder schlecht, muss man selbst entscheiden, dazu muss man sich jedoch darauf einlassen.“
Das Stück „Treatise“ von Cornelius Cardew
Das Programm bestand aus drei Stücken, wobei das Stück „Treatise“ von Cornelius Cardew erst von der 7b und anschließend von dem LJE musiziert wurde:
Arved und Tobi, 7b:
„Cornelius Cardew lebte und wirkte in der Nachkriegszeit in England. In London studierte er an der Royal Academy of Music Cello, Klavier und Komposition. Danach arbeitete er als Grafiker und gab nebenbei Konzerte. 1969 gründete er mit zwei anderen Personen das „Scratch Orchestra“, wobei der Name „Kratz-Orchester“ Programm war. Dort trafen sich Musiker und Musikerinnen sowie Künstler und Künstlerinnen aus verschiedenen Bereichen (Tanz, Kunst, Musik usw.), um experimentelle Musik zu machen.
Sein berühmtestes Stück „Treatise“ wurde zwischen 1963 und 1967 geschrieben und ist eines der größten Stücke in grafischer Notation. Interessant ist eine Lebenslinie, welche sich durch das ganze Stück zieht und welche dem Hörer ein wenig Orientierung beim Hören bietet.“
LandesJugendEnsemble für neue Musik (LJENM)
Lennard, 7b:
„Das LandesJugendEnsemble für Neue Musik besteht aus den besten jugendlichen Instrumentalistinnen und Instrumentalisten. Der Landesmusikrat in Schleswig-Holstein fördert mit diesem Ensemble den musikalischen Spitzennachwuchs speziell im Bereich der zeitgenössischen Musik. Grundlegende Ziele des LJENM sind die Förderung der Auseinandersetzung jugendlicher Musikerinnen und Musiker mit zeitgenössischem Musik und die Entwicklung des Zusammenspiels in einer besonders anspruchsvollen solistischen Besetzung. Den Jugendlichen soll der Aufbau eines musikalischen Netzwerkes und das Knüpfen von Kontakten in die professionelle Musikszene insbesondere auch zu Komponisten ermöglicht werden.“
Das Publikum war nach dem Konzert gemischter Ansicht, so wie es von der 7b auch erwartet wurde. Einige waren total begeistert, andere fanden es ganz schrecklich, in jedem Fall wurde viel über die Musik gesprochen und das war das Ziel:
Spontane Äußerungen zu dem Konzert
Die 7a, die sich im Unterricht auch mit dieser Art von Musik beschäftigt hat, sagte dazu:
„Das LJE und die 7b spielen das gleiche Stück, aber es klang so, als wären es zwei verschiedene Stücke gewesen. Beide klingen jedoch merkwürdig und fremd, aber es war interessant, mal einen Einblick in diese Art von Musik zu bekommen.“
„Das Stück „Carillon“ von Bernhard Wulff klang interessant, da die Musiker und Musikerinnen sich um das Publikum stellten und dort spielten. So hatte man das Gefühl mitten in der Musik zu sein.“
„Kaputtes Radio – Das war mein Gedanke, als ich „Treatise“ gehört habe. Für mich ist Neue Musik nichts.“
„Ich fand das Klangschalen-Konzert interessant, da man auf verschiedenen Positionen, verschiedene Musik hörte.“
„Als die Musik anfing, musste ich mich an den Klang erst gewöhnen. Treatise von der 7b hat mir am besten gefallen, weil man den Instrumenten gut folgen konnte.“
„Ob man das als Musik bezeichnen darf, liegt im Auge des Betrachters. Für mich waren es eher Neue Töne und keine Neue Musik.“
Ein Interview mit den Mitgliedern des LandesJugendEnsemble für neue Musik (LJENM)
Warum spielen junge Musiker in ihrer Freizeit diese Neue Musik?
Dazu haben Schülerinnen und Schüler der Klasse 7b einige Spieler befragt:
Liska: Was interessiert euch an der Musik?
Coralie: Man spielt ganz anders mit den Musikern zusammen und erforscht neue Klänge neu.
Moritz & Caro: Außerdem ist Neue Musik keine eigene Welt, in der man frei sein kann.
Liska: Und wie fühlt ihr euch, wenn ihr diese Musik spielst?
Coralie: Vielseitig, da bei der Musik viel passiert.
Moritz & Caro: Deshalb muss man auch sehr konzentriert sein, anders als bei „normaler“ Musik.
Auch spannend fand die Klasse, wie die jungen Musiker und Musikerinnen an diese Musik gekommen sind:
Tobi & Arved: Welche Musik habt ihr denn früher gespielt?
Ivo, Lilli & Benedikt: Klassische Musik, Jazz und Pop in verschiedenen Genres.
Tobi & Arved: Aber wie seid ihr dann dazu gekommen, Neue Musik zu spielen?
Lilli: Ich habe im LandesJugendOrchester gespielt und wurde dort gefragt, ob ich nicht das LJENM ausprobieren möchte.
Benedikt: Das Ensemble hat mich auch gefragt und ich bin dann durch das Spielen an die Neue Musik gekommen.
Ivo: Für mich gehört diese Musik zur heutigen Kultur.
Tobi & Arved: Was hört ihr denn sonst für Musik in der Freizeit?
Lilli: Jazz und Pop.
Ivo: Klassik, Jazz, Pop und Charts, unter anderem Jacob Collier .
Benedikt: Pop, Folk, Klassik und Alternativ Music.